Kirch- und Orgelbauverein der Ev. Pfingstgemeinde Potsdam e.V.

Restaurierung des Kircheninnenraums sowie die Sanierung und Restaurierung der Gebäude und Gärten des Komplexes der ehemaligen "Pfingsthausstiftung" am Pfingstberg Potsdam, der heutigen Evangelischen Pfingstkirchengemeinde Potsdam.

Die Geschichte der Evangelischen Pfingstkirchengemeinde Potsdam (Rudolf Reinhold +)

Die Entstehung der Evangelischen Pfingstkirchengemeinde hat eine rund 50 Jahre andauernde Vorgeschichte. Als Johann Hinrich Wichern im Jahre 1849 in der Friedenskirche zu Potsdam predigte, gab er dem Hofprediger Albert Heym den Anstoß, in Potsdam die Gründung eines Vereines der Inneren Mission voran zu treiben. Diesem gehörten neben allen Potsdamer Geistlichen auch viele Potsdamer Bürger an. Eine der ersten Maßnahmen war die Errichtung einer „Rettungsanstalt für verwahrloste Knaben“ in Potsdam. Vorbild war das von Wichern begründete und von ihm geleitete „Rauhe Haus“ in Hamburg. Im Jahre 1851 war es dann soweit, im alten Jehnke’schen Weinbauernhaus an der Großen Weinmeisterstraße wurde die Rettungsanstalt eröffnet. Wegen der Nähe zum Pfingstberg wurde es kurz Pfingsthaus genannt. Als das Pfingsthausgebäude um das Jahr 1892 einer dringenden Generalreparatur bedurfte, stellte sich heraus, dass dieses nicht mehr den gewachsenen Anforderungen genügte. Ein Umbau war zu teuer. Das Kuratorium des Pfingsthauses wandte sich an die Kaiserin Auguste Viktoria mit der Bitte um Unterstützung, da die Geldmittel für einen Neubau nicht ausreichten. Die Kaiserin beauftragte ihren Oberhofmeister Ernst Freiherr von Mirbach, sich der Lösung dieses Problems anzunehmen.

Mirbach übernahm als Kurator des Evangelischen Kirchenbauvereins die Leitung Neubaus. Mit der Gründung eines Bauvereines für das neue Pfingsthaus wurde er dessen 1. Kurator und zog den Architekten Ludwig von Tiedemann hinzu, der zum 2. Kurator bestimmt wurde. Es wurde beschlossen, neben dem neuen Pfingsthaus auch eine Kapelle zu errichten, um der im Potsdamer Norden gestiegenen Einwohnerzahl gerecht zu werden. Am 4. Mai 1893 begann der Bau des neuen Pfingsthauses mit der Kapelle. Am 15. Oktober 1894 war es dann soweit, das neue Pfingsthaus und die Pfingstkapelle wurden von der Kaiserin ihrer Bestimmung übergeben. 1896 wurden das Pfarrhaus und 1899/1900 ein Gemeindesaal mit Witwenhaus (heute evangelische Grundschule) errichtet. Im Jahre 1902 wurde die Pfingstkapelle in Pfingstkirche umbenannt und am 1. April 1910 die Gemeindeglieder an der Pfingstkirche zur Pfingstgemeinde. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Pfingstkirche eine Filiale der Friedenskirche gewesen.

Nach dem Tod der Kaiserin Auguste Viktoria im Jahr 1921 erhielt die Kirche den Namen „Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gedächtnis-Kirche“ – diesen Namen trug sie bis 1946.

Im Jahre 1934 wurde mit der Pensionierung das bis dahin tätigen Pfarrers Theodor Krummacher eine Neubesetzung der Pfarrstelle notwendig. Innerhalb der evangelischen Kirche in Deutschland hatten sich um 1933 zwei Gruppen gebildet – die „Deutschen Christen“ und die Bekennende Kirche. Die Anhänger der beiden Gruppierungen innerhalb der Gemeinde lieferten sich heftige Auseinandersetzungen, die darin gipfelten, dass den Gemeindegliedern der Bekennenden Kirche der Zugang zur Pfingstkirche verwehrt wurde. Als Pfarrer wurde der Vertreter der „Deutschen Christen“ Friedrich von der Heydt gewählt, der sein Amt jedoch erst 1937 nach mehreren Einsprüchen antreten konnte. Seine Tätigkeit in der Gemeinde endete 1948 mit seiner Versetzung nach Berlin. Erst danach fanden die Gemeindeglieder unter behutsamer Begleitung des damaligen Superintendenten Stolte und des neuen Pfarrers Theodor Hunsche wieder zusammen.

Trotz der von 1945 bis 1994 erfolgten Besetzung vieler Häuser um die Pfingstkirche herum durch die sowjetische Armee konnte die Gemeinde relativ ungestört weiterbestehen. Nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem „Militärstädtchen Nr. 7“ konnte die Gemeinde wieder wachsen.

Kontaktdaten

Kirch- und Orgelbauverein der Ev. Pfingstgemeinde Potsdam e.V.
Große Weinmeisterstraße 49a
14469 Potsdam

Ansprechpartner/in:
Petra Dudzus

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